Der holistische Organisationskompass ist ein Tool, das sich hervorragend eignet, um am Beginn eines Changeprozesses – als eines der Diagnose-Instrumente – die Situation eines Unternehmens zu anlysieren. Damit liefert er entscheidende Informationen, wenn es darum geht, geeignete Maßnahmen für die Organisationsentwicklung abzuleiten. Lesen Sie im folgenden Beitrag von Alexander Schilling, wie das funktioniert.
Entwicklungsgeschichte des Organisationskompass
Der Organisationskompass ist eine Adaption der Prinzipien des Medizinrades, wie sie indigene Völker seit altersher verwenden. Harrison Owen, der Erfinder von Open Space Methode, nutzte die Prinzipien als Reflektionswerkzeug am Ende eines Open Space Prozesses.
Als holitischer Organisationskompass oder auch The Medicine Wheel Tool© entwickelte die us-amerikanische Open Space- und Leadership-Expertin Birgitt Williams das Tool weiter und nutzt es als zentralen Bestandteil des von ihr entwickelten Führungskonzeptes Genuine Contact Programm.
Elemente des Organisationskompass
Der Organisationskompass beinhaltet ein Zentrum (Purpose), vier Quadranten (Leadership, Vision, People (oder Community), Management sowie die Schnittstellen zwischen den Quadranten (Relationship) und das angrenzende Umfeld um die Quadranten (Environment).
Damit die Anwendung des holistischen Organisationskompass zum Erfolg führen kann, ist eine bestimmte Abfolge der Untersuchung erforderlich sowie das Verständnis, dass Systeme offene Systeme sind, die in der Beziehung zu einem größeren System der Umwelt betrachtet werden müssen.
Arbeiten mit dem Organisationskompass
Bisher hatte ich angenommen, dass Werte den Dreh- und Angelpunkt von Organistionsentwicklung ausmachen. Nicht so bei der Arbeit mit dem holistischen Organisationskompass. Hier beginnt die Untersuchung im Zentrum des Organisationskompass bei dem Sinn und Zweck (Purpose) des Untersuchungsgegenstandes (das kann ein Projekt, eine Abteilung, ein Unternehmen, etc. sein).
Beispielweise arbeitet man Zweck mit der Frage “Was ist Sinn und Zweck dieses Unternehmens?” Antworten können lauten, daß es darum geht, mit einem Produkt oder einer Dienstleistung die Welt zu verbesseren oder auch, dass es lediglich darum geht “Geld zu machen”.
Diagnose mit dem Organisationskompass
Nach der der Untersuchung des Zwecks erfolgt im Organisationskompass die Untersuchung der Werte im Quadrant Leadership. Hier stellt sich die Frage: “Wofür stehen wir?” “Welche Werte liegen einer Unternehmung zu Grunde?” Es folgen die Quadranten Vison, Community und Management.
Im Anschluss bewerten die Teilnehmer die Stärken des Untersuchungsgegenstandes durch die Vergabe von Punkten. Es entsteht ein Gesamtbild Bild der aktuellen Situation. In einem partizipativen Prozeß kann über die Wahrnehmung der Teilnehmer des Gesamtbildes, das der Organisationskompass nun zeigt, der Handlungsbedarf ermittelt und das nächste Prozeß-Design abgeleitet werden.
Anwendungsbereiche des Organisationskompass
Bisher nutzte ich den Organisationskompass als Reflektionswerkzeug am Ende einer Open Space Technology Konferenz oder gelegentlich im individuellen Coaching für das Brand-Profiling von Beratern.
Inspiriert von einen Expertenaustausch bei meiner Genuine Contact Professional Kollegin und -Trainerin Birgit Rocholl sehe ich nun das große Potential des Organisationskompass auch zur Organisations-Diagnose und Entwicklung.
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